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Wir laden Sie herzlich ein zum sechsten Vortragsabend in der Veranstaltungsreihe
EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN
Freitag 28. September 2012, 17 Uhr
Doppel-Führung in der Ausstellung „Homme de lettres Federic Der König am Schreibtisch“
Friedrich II. und Königin Elisabeth Christine
von Edition Aujourd'hui, Deutscher Akademikerinnenbundes e. V. (DAB), LandesFrauenRat Berlin e. V.
und Bürgerverein Französisch Buchholz e. V.
Ort: Kulturforum, Eingang: Matthäikirchplatz, 10785 Berlin-Tiergarten
Die Ausstellung ist bis 30.9.2012 geöffnet Di – Fr 10 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Es begrüßen Sie im Ausstellungssaal der Kunstbibliothek
Anne Schäfer-Junker, Edition Aujourd’hui sowie Vorstands-Mitglied des Deutschen Akademikerinnenbundes e. V. (DAB)
Sibylle Laurischk, MdB, Bundes-Vorsitzende des DAB, Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Regina Seidel, Vorsitzende des LandesFrauenRat Berlin e. V.
Sascha Schlenzig, 2. Vorsitzender Bürgerverein Französisch Buchholz e. V.
Doppel-Führung in der Ausstellung
mit
Dorothea Barfknecht
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz,
verantwortlich für die Themenbereiche „Familie“ und „Gefährten“ in der Ausstellung „Homme de lettres …“
und
Dr. Frank Althoff
Geheimes Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz, verantwortlich für den Katalog zur Ausstellung
Anschließend empfängt uns Anica Rave zu Wein und Imbiss im Restaurant des Kulturforums (im Haus).
Bitte melden Sie sich bis Di 25.9.2012 bei Edition Aujourd’hui am besten per Mail an:
Edition Aujourd’hui, Anne Schäfer-Junker
www.aujourd-hui.de E-Mail: info@aujourd-hui.de
Tel. +49 (0)30-43 07 90 14, Fax 030-43 07 90 15
EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN
Dienstag, 1.11.2011, 18 Uhr – 21 Uhr
Ort: Schinkelsche Bauakademie (Musterfassade), Schinkelplatz 1, 10117 Berlin-Mitte (Werderscher Markt)
HANNAH HÖCH – Die weibliche Art von Dada
(*1.11.1889 in Gotha – †31.5.1978 in Berlin)
Foto: Hans-Jörg Schütt
Abendliches Geburtstagsständchen in der Schinkelschen Bauakademie
Eine Veranstaltung von Edition Aujourd'hui, DAB-Ausschuss Kultur und Medien, Kuratorium der Errichtungsstiftung Bauakademie und Chelsea Farmer’s Club.
EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN
Mit der Veranstaltung im Kunstraum IMAGO 1|1 werden die EINFLUSSREICHEN KUNSTAGENTINNEN an verschiedenen originären Orten Berlins fortgesetzt.
Am Freitag, dem 21.10.2011
lädt uns Susanna Kraus, Künstlerin und Schauspielerin in ihren Kunstraum IMAGO 1|1 ein.
SELBSTDARSTELLUNG und LEBENSLUST in der Fotografie
von Edition Aujourd'hui und IMAGO 1|1,
DAB-Frauen in Naturwissenschaft und Technik und DAB-Auschuss Kultur und Medien
Hier ist die Einladung zum Download.
Programm
Grußwort
Helene Haun, Bochum
Studiendirektorin i. R., Physik und Mathematik, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Akademikerinnenbundes e. V. (DAB) und des DAB-Arbeitskreises „Frauen in Naturwissenschaft und Technik“
Susanna Kraus, Berlin
Künstlerin und Schauspielerin, Inhaberin und Betreiberin von IMAGO 1:1 und Gastgeberin an diesem Abend. Sie macht uns mit ihrer einmaligen Photo-Kamera IMAGO 1:1 im Kunstraum IMAGO 1I1 bekannt, die das welt-einzige Objektiv für die lebensgroße Darstellung hat . Ihre Kunstwerke entstehen ausschließlich mit dieser Großformat-Kamera. Am 30.9.2011 wurde die IMAGO 1|1 in Berlin-Kreuzberg eröffnet. Photographische Selbstdarstellungen in Lebensgröße sind an diesem Abend möglich.
Dr. Matthias Harder, Berlin
Photo-Kurator und Buch-Autor, stellt sein im KEHRER Verlag erschienenes Buch VERA MERCER vor.
Anne Schäfer-Junker, Berlin
Philosophin, Journalistin und Begründerin der Veranstaltungsreihe EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN.
Bitte melden Sie sich bis Mo 17.10.2011 bei Edition Aujourd’hui am besten per Mail an:
Edition Aujourd’hui, Anne Schäfer-Junker
www.aujourd-hui.de E-Mail: info@aujourd-hui.de
Tel. +49 (0)30-43 07 90 14, Fax 030-43 07 90 15
EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN
3 Veranstaltungen fanden 2010 und 2011 im Schloss Schönhausen, Berlin-Pankow statt.
Antoine Pesne, Portrait Elisabeth Christine (um 1735, Detail)
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Die dritte Vortragsveranstaltung fand am Dienstag, den 28. September 2010, 18.15 Uhr, statt.
Einladung als pdf downloaden Sie bitte hier.
Es sprach Elke Blauert, Kunthistorikerin Berlin, zum Thema
"Susanne Schinkel als Hausherrin der Berliner Bauakademie"
Foto: bpk/Kupferstichkabinett, Jörg P. Anders
Die Veranstaltung der Edition Aujourd'hui mit dem Bundesvorstand des Deutschen Akademikerinnenbund (DAB)und dem LandesFrauenRat Berlin (LFR) war die dritte, die von einer einflussreichen Kunstagentin einer großen Frau aus dem 18./19. Jahrhundert gewidmet war.
Es begrüßten im Schloss Schönhausen, in Anwesenheit des Kastellans von Schloss Schönhausen Jörg Kirschstein:
Anne Schäfer-Junker
Edition Aujourd'hui, Berlin und DAB-Mitglied
Elisabeth de Sotelo (vorgetragen von Erdmute Geitner
für den Bundesvorstand des Deutschen Akademikerinnenbundes e. V.)
Sabine Röhrbein
Geschäftsführerin des LandesFrauenRates Berlin e. V.
Elke Blauert, Kunsthistorikerin,
Kunstbibliothek Berlin - Staatliche Museen zu Berlin,
beginnt mit diesem Vortrag ihre Forschungen zu Susanne Schinkel:
"Susanne Schinkel als Hausherrin der Berliner Bauakademie"
Essentials der Vorträge sind als pdf bei den Namen (unterstrichen) hinterlegt.
ZweiteVortrags-Veranstaltung am Mi 9. Juni 2010, 18.15 Uhr
Einladung
Es sprach Dr. Burkhardt Göres, Direktor der Schlösser der Stiftung Preußische Schlösser u. Gärten i. R.,
zum Thema "Katharina die Große von Russland - Europas berühmteste Sammlerin und die Gründerin der Eremitage".
Die Idee zum Vortrag über Katharina die Große entstand am ersten Abend der Veranstaltungsreihe, als die Person und das Leben von J. E. Gotzkowsky gewürdigt wurden.
Die Grußworte von Juliane Freifrau von Friesen, Vorsitzende des LandesFrauenRat Berlin, und Prof. Dr. Elisabeth de Sotelo, Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbund e. V., Bundesgeschäftsstelle Berlin, und einige Gedanken von Anne Schäfer-Junker zum Briefwechsel zwischen Katharina der Großen und Voltaire sind hier ebenfalls nachlesbar. (Bitte klicken Sie auf den jeweiligen Namen, alle Beiträge aktuell redigiert.)
Es begrüßten im Schloss Schönhausen
Jörg Kirschstein
Kastellan von Schloss Schönhausen
Juliane Freifrau von Friesen
Vorsitzende des LandesFrauenRates Berlin e. V.
Prof. Dr. Elisabeth de Sotelo
Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnen-bundes e. V.
Anne Schäfer-Junker
Edition Aujourd’hui
Fotos: Anne Schäfer-Junker, Berlin
Die Auftaktveranstaltung fand am 25. Februar 2010 statt
Copyright der Fotos: Hans-Joachim Eckert, Leegebruch
Den Eröffnungs-Vortrag hielt Dr. Nina Simone Schepkowski, Kunsthistorikerin und Autorin des gleichnamigen Buches: "Johann Ernst Gotzkowsky. Kunstagent im friderizianischen Berlin" (Akademie Verlag 2009) .
Zuvor fand eine interessante Schlossführung statt. Jörg Kirschstein, Kastellan, und Dr. Alfred Hagemann, Projektleiter, führten durch Schloss Schönhausen.
Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Abteilung Schlösser und Sammlungen, SPSG, begrüßte die Veranstaltungsteilnehmerinnen und -Teilnehmer im Schloss Schönhausen auf das Freundlichste.
Dann sprachen Grußworte:
Juliane Freifrau von Friesen, Vorsitzende des LandesFrauenRates Berlin e. V.,
Prof. Dr. Elisabeth de Sotelo, Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes e. V., Bundesgeschäftsstelle Berlin.
Zur Einführung in die Veranstaltungsreihe sprach Anne Schäfer-Junker, Edition Aujourd'hui.
Freundlicherweise stellten Frau von Friesen, Frau Prof. de Sotelo und Frau Schäfer-Junker ihre Reden hier zur Verfügung (Bitte klicken Sie auf die Namen, dort sind die Reden als pdf-file hinterlegt). Die Depesche 1/2010 zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier
Den Eröffnungs-Vortrag hielt Dr. Nina Simone Schepkowski, Kunsthistorikerin und Autorin des gleichnamigen Buches: "Johann Ernst Gotzkowsky. Kunstagent im friderizianischen Berlin". Das Buch erschien im Akademie Verlag Berlin und wurde anschließend verlost.
Glückliche Gewinnerin: Frau Brigitte Rohde, Berlin.
Fotos beim Vortrag (5): Ernst B. Schäfer, Berlin
KUNST-WERKSTÄTTEN
"Stein im Brett". Dank-Worte für Stein im Brett
Als ich auf der Rückreise aus Ringgenberg von einem Schweizer Zöllner gefragt wurde: "Was haben Sie in dem Paket, etwa einen Rembrandt?", scherzte ich, "Nein, einen echten Wunderlich". Der freundliche Beamte hatte es eilig, auf deutscher Seite auszusteigen, und mir fiel erst jetzt ein, daß ich ohne Ausweispapiere in ein anderes Land ein- und ausgereist war. Merklich erleichtert öffnete ich endlich das schmale Paket, das mir mein Gastgeber beim Abschied unter den Arm geklemmt hatte. Eine Grafik-Mappe vom feinsten: "10 Jahre Steindruckerei Hanke" - "10 Künstler und ein Drucker" und obenauf eine Wunderlich-Lithografie. Aufgemuntert von so viel europäischem Geist, stellte ich mir vor, selbst eine Grafik-Mappe zu drucken und an meinem 20jährigen Werkstatt-Jubiläum, am 1. Mai 1999 herauszugeben. Ich sah nicht voraus, daß das Thema "Künstler - Drucker" auf so viel Gegenliebe bei Künstlern, Druckern und Autoren treffen würde; Drucker haben eben bei Künstlern einen "Stein im Brett". Und darum fühlte ich mich verpflichtet, dieses in eine angemessene kostbare Form zu bringen. Nun ist daraus ein mehrfaches Dankeschön geworden für Leute, die unser Projekt "200 Jahre Erfindung der Lithografie - Hommage à Senefelder" im Regionalprogramm "Kulturstadt Europas - Weimar '99", in besonderer Weise begleiteten.
Anlaß um so mehr, den 20 Künstlern, die ihre Druckplatten oder einen Text zum Thema beisteuerten, herzlich zu danken. Herrn Hofrat Prof. Dr. phil. Walter Koschatzky, dem weltweit geschätzten Grafikfachmann, möchte ich besonderen Dank sagen, hat er doch mit seinem Beitrag in freundlich sachkundiger Weise maßgeblich zum Gelingen dieses bibliophilen Gemeinschaftskunstwerkes beigetragen.
Ohne das liebevolle Verständnis meiner Frau aber (auch für andere Künstler-Drucker) wäre das Vorliegende nicht so ansehenswert gelungen; nun ist es als mein schönstes und teuerstes Geburtstagsgeschenk noch zu meinem 60sten fertig geworden: Auflage 1/60 - 60/60.
Herzlichen Dank, Sie alle haben bei mir einen "Stein im Brett"!
E. A. Z., Erfurt, den 8. September 1999
Ernst August Zimmermann, Lithographie-Drucker und die ehemalige "e.a." Grafik-Galerie
E. A. Zimmermann bei der Arbeit |
Ernst Hanke und Walter Dohmen drucken |
E. A. Zimmermann und |
Walter Dohmen: |
Künstler-Werkstatt A. T. Mörstedt
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Alfred Traugott Mörstedt () |
Joan Cozacu: |
Partner in der Kunst
w. Hofrat Prof. Dr. phil. Walter Koschatzky () - Wien
Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man besser zu zweit mit Partnern macht. In Sport und Spiel zum Beispiel Fechten oder Boxen, Tennis- oder Schachspielen. Ein einzelner Fußballer wirkt ohne Partner und Gegner auf dem Platz gewiß recht vereinsamt. So ist es beim Bergklettern manchmal nicht minder von Vorteil, wenn ein Partner das Seil gesichert hat. Vieles also ist überhaupt nur mit Partnern möglich; Skat- oder Bridgespielen etwa. Und noch manches wesentlich Wichtigeres als das gibt es, das mit dem richtigen Partner getan wohl überhaupt mit nichts sonst zu vergleichen ist. Eines aber kann man nicht, nämlich, was wesentlich ist am schöpferischen Prozeß eines Künstlers, ihm durch einen Anderen abnehmen lassen.
Der schaffende Mensch ist der notorisch Einsame. Er braucht die Stille, den Einfall, jenen "göttlichen Funken" des Augenblicks, der plötzlich zündet und sich verwirklicht. Stefan Zweig nannte es so schön "jene geheimnisvolle Sekunde des Übergangs, da ein Vers, eine Melodie aus dem Unsichtbaren, aus der Vision und Intuition eines Genies durch graphische Fixierung ins Irdische tritt." "Numine afflatu" schrieb Raffael in eine der vatikanischen Stanzen unten hin: ich habe es geschaffen "vom Unsagbaren erfaßt", und er meinte genau dasselbe damit. Es geht auch in der Graphik um nichts anderes, als jenes Gestalten von optischen Spannungen, die aus einer - den tiefen Bereichen des Unbewußten entspringenden - Erregung geboren zu einem Ganzen geschlossen werden und so wieder von einem sensiblen Auge und einer empfangsbereiten Emotion zu einem ebenso tiefen Erlebnis aufgelöst werden können.
Ohne solches Vorgehen gibt es kein Kunstwerk. Dies festzuhalten ist um so wichtiger, als heute schon manche Stimme zu hören war, daß die Rolle des Künstlers in unserer so fortgeschrittenen Zeit ohnehin ausgespielt habe. Zufallsgeneratoren, digitale Überraschungen und Installationen seien an der Reihe. Ich kann mich nicht dazu bekennen, daß nur mehr Installateure für unsere Emotion sorgen sollen. Aber eben diese notwendige Unmittelbarkeit eines schöpferischen Künstlers zu seinem Werk hat in den graphischen Künsten zu manchem Problem geführt. Zunächst war die Erkenntnis da, daß die Graphik - zu Zeiten doch einziges vervielfältigendes Bildmedium - durch ihre so unterschiedliche Aufgabe auch von sehr unterschiedlichen Kriterien her zu sehen ist. Es hat die Aufgabe des Abbildens von Naturgegenständen ebenso gegeben wie die von Kunstwerken, von Persönlichkeiten wie von Städten, Landschaften, historischen Szenen, Festen und Feiern wie von Gemälden, Skulpturen und Funden der Antike. Und man darf nicht vergessen, was alles erst durch die Möglichkeiten des Bildvergleiches von Abbildungen für die Wissenschaft möglich wurde. Für Naturwissenschaften aller Bereiche, für die Aufklärung überhaupt, etwa durch Diderots und D'Alemberts Encyclopédie. Doch eben in diesem Augenblick wurde es auch klar, daß es neben diesem Erfassen der sichtbaren Welt auch jenes Erfassen des Nicht-Sichtbaren gibt, eben was dem Künstler vorbehalten bleibt. So nannte Adam von Bartsch um das Jahr 1800 seine Gesamtübersicht über die bisherigen Meister der Graphik "Le peintre graveur" und stellte damit den Graphiker jedem Malerkünstler gleich.
Dieses Heraustreten des Künstlers aus der alten Werkstattgesinnung aber hat genau jenes Problem mit sich gebracht, das seither das Verhältnis von Künstler und Drucker überschattete. Die Erfindung der Photographie hat die Welt verändert, hat technische Möglichkeiten der Bildreproduktion geschaffen, die in vollkommenster Weise alle Abbildungsaufgaben übernommen haben. Das mechanische Bildaufzeichnen trat mit dem künstlerischen Schaffen in eine verwirrende Konkurrenz.
Geblieben ist der Graphik allein mehr der Kunstbereich und diesen mit der kommerziellen Bildherstellung zu verwechseln, würde eine der großartigsten künstlerischen Ausdruckmöglichkeiten vernichten. Darum hatten die Forderungen von Lessing Rosenwald und Zigrosser in den USA bald nach dem Kriege in ihrer Schrift "What is an original print?" zweifellos gute Gründe. Man mußte die Vermengung von Kommerz und Kunst abwehren. Original kann nur sein, hieß es da, wenn ein Künstler alles eigenhändig besorge; vom Einfall an bis zur manuellen Ausführung und vor allem ohne jede Verwendung photographischer Reproduktionsmittel. Eine ganze Generation sah in dem reinen Purismus ihr Ideal, auch wenn nur allzu Viele irgendwelche Umwege fanden. Eben dieses Verschleiern brachte der Graphik ungeheuren Schaden ein. Inzwischen, wohl beginnend mit den Hauptkünstlern der Popart in den USA, kümmerten sich aber bald immer weniger darum, sie machten einfach ihre Entwürfe und überließen die Umsetzung den Druckexperten in deren superlativen Ateliers. Riva Castleman, damals Direktor der Graphikabteilung des Museums of Modern Art, schrieb um 1980, daß kaum einer der Meister noch selbst drucke und es sei ihm auch völlig egal, wie etwas entstehe, wesentlich sei allein das Ergebnis. Ich bekenne mich hierin zu Goethe in dessen Forderung, daß man die großen Schöpfungen, um sie ganz zu begreifen, nicht nur in ihrer Vollendung gesehen, sondern auch in ihrem Werden belauscht haben muß.
Ernst August Zimmermann (r.) überreicht Klaus Schiller (l.) von der Senefelder-Gesellschaft Offenbach das originalgraphische Mappenwerk "Stein im Brett", Edition "e.a." Grafik-Galerie, am 6. November 1999. |
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Photo: Anne Wagner-Junker |
Der Künstler muß bestimmen, wie sein Werk sein solle, der Drucker jedoch kann in jedem Fall auf Grund seiner weit praxisbezogenen Kenntnis dem Künstler ganz andere Möglichkeiten eröffnen. Die Zusammenarbeit also muß der notwendige Weg sein. Ich sage das sehr bewußt, weil ich glaube, daß von daher die neue Chance der manuellen Künstlergraphik kommen sollte, die Chance nämlich, sich nicht von einer noch keineswegs überschaubaren Flutwelle neuer mechanischer Bildherstellungstechniken und allen ihren Reizen überrollen zu lassen, mit welcher alles, was wir an graphischer Kunst schätzen und lieben, verloren gehen könnte. Künstler und Drucker gemeinsam jedoch werden in der graphischen Kunst alle jene Innovationen finden, welche die Zukunft braucht, um ihr auch künstlerisch zu entsprechen.
Walter Koschatzky
d. Zt. Villach, den 23. August 1999
E. A. Zimmermann: |
E. A. Zimmermann: |